Weihnachten ist das Hauptfest unserer Ordensgemeinschaft. Deshalb lautet der erste Satz der Ordensregel der Salvatorianer: Gottes Güte und Menschenliebe ist uns in Jesus Christus erschienen. Es handelt sich dabei um ein Zitat aus dem Brief des Apostels Paulus an Titus (Tit 3,4) und fasst zusammen, was Christen an Weihnachten feiern: dass Gott sein Licht in diese Welt gebracht hat.
Gottes Güte und Menschenliebe kennzeichnet auch das Motiv unserer Weihnachtskarte. Es stammt von Lena Kastelberger, die Schülerin am Salvatorkolleg Bad Wurzach ist. Im Kunstunterricht war die Aufgabe gestellt, ein persönliches Weihnachtsbild zu malen. Lena Kastelberger hat als Vorlage die Krippe ihrer Großeltern gewählt, die ihr seit Kindertagen vertraut ist. Ihre Absicht bei der Darstellung war, die ihr so vertrauten Figuren vor der dunklen Umgebung „leuchtend“ erscheinen zu lassen. Und so leuchtet auf diesem Bild die Güte und Menschenliebe Gottes in unsere jeweilige Lebenssituation mit ihren freudigen und mit ihren schweren Momenten.
Wohl kein Weihnachtsgruß kommt in diesem Jahr ohne einen Bezug zur Corona-Pandemie aus: Auch das diesjährige Weihnachtsfest wird anders sein, als wir es in den uns noch bekannten „normalen“ Zeiten gewohnt waren. Der Schmerz und die Enttäuschung darüber muss man nicht kleinreden. Vieles an Begegnung wird nicht möglich sein; das, was möglich ist, wird mit allen Licht- und Schattenseiten vielleicht besonders intensiv sein.
Doch das Licht in dunkler Umgebung leuchtet dennoch hell – es leuchtet wohlmöglich gerade deshalb hell.
Im 5. Teil des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach steht das Gebet:
Erleucht auch meine finstre Sinnen,
Erleuchte mein Herze
durch der Strahlen klaren Schein!
Dein Wort soll mir die hellste Kerze in allen meinen Werken sein!
Mit diesem Gebet und dem Wunsch, dass Ihr Leben durch die Strahlen von der Krippe hell werden möge, wünsche ich Ihnen frohe und gesegnete Feiertage!
Pater Friedrich Emde
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