Vor langer Zeit lebte in Nordchina ein alter Mann. Sein Haus zeigte nach Süden, und vor seiner Haustür ragten die beiden großen Gipfel des Thaiung und des Wangwu empor. Sie versperrten den Weg nach Süden. Entschlossen machte sich der Alte mit seinen Söhnen an die Arbeit. Sie wollten die Berge mit der Hacjke abtragen.
Der Nachbar des alten Mannes sah das und schüttelte den Kopf. „Wie närrisch ihr doch seid“, rief er, „es ist vollkommen unmöglich, dass ihr die gewaltigen Berge abtragen könnt!“
Der alte Mann lächelte weise. Dann sagte er: „Wenn ich sterbe, dann werden meine Söhne weitermachen. Wenn meine Söhne sterben, werden meine Enkel weitermachen. Die Berge sind zwar hoch, aber sie wachsen nicht weiter. Unsere Kräfte jedoch können wachsen. Mit jedem Stückchen Erde, das wir abtragen, kommen wir unserem Ziel näher. Es ist besser, etwas zu tun, als darüber zu klagen, dass uns die Berge die Sicht auf die Sonne nehmen.“
Und in unerschütterlicher Überzeugung grub der Alte weiter. Das rührte Gott. Er schickte zwei seiner Boten auf die Erde, die beide Berge auf dem Rücken davontrugen.
Aus China
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