Jesus Christus, der Heiland der Welt, hat

Pater Godehard Konrad Fuchs SDS

am 24. November 2023 im Alter von 92 Jahren zu sich in die Ewigkeit gerufen.

Pater Godehard wurde am 29.12.1930 in Bierhütte im Bayerischen Wald geboren und erhielt den Taufnahmen Konrad. Er war ein Mensch, der bereit war, die gewöhnlichen Pfade zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen. Schon sein Bildungsweg zeigt das. Nach der Volksschule absolvierte er eine Ausbildung zum Karosseriebauer. Er hätte sicherlich in diesem Beruf erfolgreich sein und Erfüllung finden können, doch eine geistliche Berufung zeigte sich schon bald. Dabei blieb die Begegnung mit der Arbeitswelt für ihn sein ganzes Leben lang prägend. Er erlebte hautnah, wie weit entfernt voneinander Kirche und Arbeitswelt waren. Seine Berufung war es dann, diese anscheinend fremden Welten zusammenzubringen und zu versöhnen. In seiner Arbeit und in seiner Person ist das beispielhaft gelungen.

Zunächst aber führte der Weg von Pater Godehard über verschiedene Bildungsstationen zu den Salvatorianern. Er lebte schon einige Zeit in der Ordensniederlassung auf dem Klosterberg in Passau, bevor er in das Noviziat eintrat und 1961, mit immerhin schon 30 Jahren, seine ersten Ordensgelübde ablegte. Er studierte in Passau Theologie und wurde am 29.06.1967 im Dom zu Passau zum Priester geweiht. Anschließend wurde er als Kaplan in den Ordenspfarreien St. Willibald/München und Salvator/Stuttgart eingesetzt.

Im Jahr 1974 wurde P. Godehard Betriebsseelsorger in Tuttlingen, einer Stadt, in der die wirtschaftlichen tiefgreifenden Veränderungen dieser Jahre ganz besonders zu spüren waren. Betriebsseelsorge war damals noch ein weitgehend neues Feld und P. Godehard ist es mit der ihm eigenen Energie angegangen. Auf Augenhöhe mit den Menschen in den Betrieben hat er mit ihnen und den Gewerkschaften, ein damals ungewöhnlicher Partner für die Kirche, für die Rechte der Arbeiter gekämpft. Es galt, viele Vorurteile abzubauen und Grenzen zu überwinden. Dieses Engagement hat zu Kontroversen geführt und ihm manche Anfeindung eingebracht. Es hat aber auch dazu geführt, die Stimme des Glaubens in die Arbeitswelt einzubringen.

Mit 65 Jahren hat Pater Godehard die Arbeit als Betriebsseelsorger beendet und anschließend bis in das Jahr 2000 in der Gemeinde St. Georg/Gunningen gearbeitet. Sein Leben hatte in Bierhütte begonnen; dort hat er sein Leben auch beenden dürfen. Im Jahr 2000 ist er wieder in den Bayerischen Wald gezogen und hat noch viele Jahre in der Seelsorge der Pfarreien der Region ausgeholfen. Unterstützt wurde er von seiner langjährigen Begleiterin Anita Wellmann. Seiner geliebten Heimat hat er im Jahr 2006 ein kleines Buch gewidmet. „Eine Perle im Woid“ – so der Titel – sei Bierhütte. Hier hatte er seine Wurzeln und hier ist er am 24. November gestorben.

Wir verlieren mit P. Godehard einen liebenswerten Menschen und Mitbruder. Wie es im Primizspruch heißt, war er immer „Diener der Freude“ und nicht Herr des Glaubens. Sein Einsatz für die Menschen, denen er Seelsorger war, wird bleiben. Wir bitten für ihn um das Gebet.

München und Bierhütte, den 26. November 2023

Für die Gemeinschaft der Salvatorianer
P. Friedrich Emde und Anita Wellmann

Das Requiem feiern wir am Freitag, dem 1. Dezember um 14.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Hohenau; anschließend Beisetzung auf dem Friedhof. Wir beginnen um 13.30 Uhr mit dem Rosenkranz Den Sterberosenkranz beten wir am Mittwoch, dem 29. November um 18.00 in der Pfarrkirche Hohenau.

Totenbrief