„Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.“ (Mt 10,8)

Das Wort „umsonst“ hat im Deutschen mehrere Bedeutungen. Zum einen kann es heißen, dass etwas gratis ist, also kostenlos. Zum anderen kann es heißen, dass etwas vergebens ist, also wirkungslos. Verneint kann es aber auch bedeuten, dass etwas (nicht) grundlos ist.

Dann könnten die Worte des Matthäus in etwa so klingen:

„Gratis habt ihr empfangen, gratis sollt ihr geben.“

„Vergebens habt ihr empfangen, vergebens sollt ihr geben.“

„(Nicht) grundlos habt ihr empfangen, (nicht) grundlos sollt ihr geben.“

Es geht mir hierbei nicht um die Richtigkeit der Übersetzung des ursprünglichen Textes, sondern um die Dynamik des Wortes „umsonst“. Für mich klingt da Gottes Gnade an. Unverdient hat der Mensch empfangen. Alles, das ganze Leben ist ein Geschenk. Und dieses Geschenk möchte sich weiterverschenken. Aber auch ein Gefühl von Ohnmacht oder Aussichtslosigkeit macht sich bemerkbar. Vielleicht war und ist alles für die Katz? Und scheinbar war das Ganze nicht ohne Zweck bzw. Grund. Plötzlich kommt das großzügige Gnadengeschenk Gottes nicht mehr ohne Bedingung aus.

Deutlich wird, dass empfangen und geben zusammenhängen. Geben kann vermutlich nur, wer bereits empfangen hat. Doch wer nicht gibt, der wird nie erfahren, dass er bereits empfangen hat. Und vielleicht macht geben auch empfänglich?!