„Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles hergegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.“ (Mk 12,43–44)
Beim Lesen dieses Gleichnisses ist mir ein Erlebnis aus meiner Zeit auf den Philippinen, wo ich ein Teil meiner Ordensausbildung erleben durfte, sehr präsent. Eines Tages waren wir an einem Ort „garbage area“ außerhalb Manilas. Die „garbage area“ ist, wie der Name schon vermuten lässt, ein Ort, an den der Müll aus der Stadt hingebracht wird — Tonnen, Berge, eine ganze Hügellandschaft bestehend aus Müll. Und dort leben Familien, welche die noch verwertbaren Materialien aus dem Müll heraussuchen, um diese weiterzuverwenden. Wir gingen dorthin, um den Menschen Nahrung und Medikamente vorbeizubringen. Die Lebensumstände sind unvorstellbar, menschenunwürdig. Aber was mir vor allem in Erinnerung geblieben ist, ist die Herzlichkeit dieser Menschen. Und da waren noch zwei Enten, mitten im Müll, es waren ihre Enten. Und zum Dank wollte man uns eine davon schenken.
Woher kommt diese Freigebigkeit mancher Menschen? Menschen, die selbst nicht viel haben und dennoch geben, beeindrucken besonders. Die „arme Witwe“ habe alles hergeben, wird berichtet.
Kleines Gedankenexperiment – Angenommen ab morgen bin ich ein freigiebiger Mensch: Was hätte sich verändert? Wie würde ich mich fühlen? Was hindert mich daran?
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