Unser Gründer, Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan, wurde am 16. Juni geboren. Einer seiner größten Herzenswünsche war die Heiligkeit. Dabei ging es ihm nicht um eine Heiligsprechung im Vatikan, sondern um die Heiligkeit im Alltag, bei allen Verpflichtungen und Aufgaben. 

Zur Heiligkeit berufen 

Zur Heiligkeit sind wir berufen, das sagt uns P. Jordan immer wieder in aller Eindringlichkeit. „O mögen Stürme kommen von innen und außen, und wenn die ganze Hölle, die ganze Menschheit sich gegen Sie richtet, sprechen Sie zu sich: Ich muss heilig werden.“ Können wir heilig sein? Ist der Anspruch nicht zu hoch? Lenken uns der Alltag und alle Verpflichtungen nicht immer wieder zu sehr ab? Wie konnte P. Jordan nur so herausfordernd sprechen? Er selbst war doch auch ‚nur’ ein Mensch, mit vielen Menschlichkeiten behaftet. Gerade er ist aber auch, wie alle Heiligen, ein Beispiel, was Gott mit einem Menschen-leben machen kann, das sich ihm ganz anvertraut. 

Heiligkeit, nie Selbstzweck 

P. Jordans Bemühen um eine tiefe Gottesliebe, um eine immer engere Nachfolge Christi, um das Streben nach Heiligkeit, war nie Selbstzweck. Nur wer diese Tugenden hat, wird Großes wirken. Darum ging es ihm: Großes wirken vor Gott und aus Liebe zu Gott. Dabei sind diese Tugenden nicht an einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Aufgabe gebunden, nicht einmal an eine bestimmte Frömmigkeitsübung. lm Streben nach Heiligkeit liegt auch das Glück des Ordensmannes. Die Priesterweihe, so meint er einmal, ist noch keine Garantie für ein gutes Wirken. Es gehört das Bemühen um Heiligkeit dazu. Niemand kann sich um die Bekehrung anderer bemühen, der nicht selbst sich immer wieder bekehrt. Die Berufung zum Ordensmann schließt in sich das Bemühen um Heiligkeit ein. Es können die Gelübde sonst nicht gelebt werden. „Ein einziger Heiliger wird mehr wirken als tausend und tausend andere“, sagt er einmal. Alle Arbeiten und Leiden bekommen erst ihren Wert durch das Bemühen, heilig zu werden. 

Aus dem Buch: Overmann SDS, Michael, Das ist das ewige Leben – Farben einer salvatorianischen Spiritualität, München 2018, 22-24.