Eines Tages traf ich einen steinreichen Mann, der die ganze Welt durchreist und vieles gesehen und erlebt hatte, wovon die meisten von uns kaum einmal träumen können. Als ich ihn fragte: „Wann haben Sie sich eigentlich am glücklichsten gefühlt in Ihrem Leben?“ das sagter er: „Als ich als Kind eine schwere Krankheit hatte und lange Zeit zu Hause im Bett liegen musste.“

„Und das war die schönste Zeit?“, fragte ich erstaunt zurück.

„Ja“, antwortete er. „Weil meine Ekltern viel arbeiten mussten, pflegte mich damals meine Oma. Ihre Milde und Geduld kann ich nie in meinem Leben vergessen. Sie hatte selbst viel zu tun – ab er die ganzen Wochen, wo ich krank war, sah ich auf ihrem Gesicht immer nur die gleiche leuchtende Güte, niemals auch nur den kleinsten Zug von Verdrossenheit oder Gereiztheit. Ja, damals war ich am glücklichsten.“

Einem Menschen, der krank ist, wird geholfen, wenn er weiß, dass sich jemand zuneigt. Zuneigung erfahren zu dürfen, ist ein großes Geschenk. Wer Zuneigung erfährt, kann hoffnungsfroh in die Zukunft schauen. Der Mensch ist kein Nachtschattengewächs. Er braucht besonders in Zeiten der Krankheit immer wieder Lichtblicke und Höhepunkte – und das heißt Zuwendung, Güte, Liebe.

Mit Recht sagt ein afrikanisches Sprichwort: „Der Mensch ist des Menschen beste Medizin. In der Gegenwart eines lieben Menschen wiegt vieles leichter und erscheint vieles heller!