Passionierter Publizist
Pater Paschalis Schmid wurde am 25. August 1887 in Altis bei Hergensweiler (bei Lindau a. Bodensee) geboren. Er trat am 2. September1902 in Lochau in unsere Gesellschaft ein, machte das Noviziat auf dem Hamberg bei Passau und legte daselbst am 4. Oktober 1909 die ersten hl. Gelübde ab. Er kam zum Theologiestudium nach Rom. Zum Priester geweiht, wurde er am 17. Juni 1915 nach Freiburg (Schweiz) gesandt. Nach vorbereitenden Studien an der Universität München wurde er nach Lochau versetzt, wo er als Lehrer mit freudiger Begeisterung wirkte. Schon früher, besonders aber in dieser Zeit, veranlasste er Mitbrüder zur Veröffentlichung von Werken über den Malerpoeten Matthäus Schiestl, dessen Freund er in seiner Münchener Studienzeit geworden war. Damals hatte er seine aufbauende, verständnisvolle Kritik im Malerkreise um Schiestl und beim Porträtisten Samberger ausgeübt. Er selbst gab das sehr beachtete Werk «Als Herre Christ geboren ward» heraus. Als die Schule in Wurzach durch Pater Lukas Klose 1924 eröffnet wurde, drängte der darauf, dass sein Kurskollege als Lehrer und Verwalter zum Aufbauen nach Wurzach versetzt wird. Von 1925 bis 1930 wirkte er dort und redigierte nebenbei den Missionär. 1930 kam er als Oberer des Salvator-Verlags nach Berlin und wurde Provinzkonsultor. Er brachte den Missionär, das Manna und den Apostelkalender auf eine beachtliche Höhe in Bezug auf Auflage, Ausstattung und Inhalt.
Sorge um geistliche Berufe
Im Jahre 1934 gründete er den Priestersamstag. Der ursprüngliche Gedanke, nämlich die Unterstützung bedürftiger Priesterkandidaten, weitete sich mit der Zeit zu einem weltweiten Apostolat des Gebetes und Opfers für Priesterberufe überhaupt, deren Mehrung, Förderung und Heiligung. Besondere Unterstützung erfuhr er durch den damaligen Generalobern Pater Pankratius Pfeiffer, der in dem Apostolat des Pater Paschalis eines der apostolischen Anliegen des Gründers der Salvatorianer Pater Franziskus Jordan wieder erkannte. Die deutschen Bischöfe, allen voran Bischof Bares von Berlin, waren ganz für das große Vorhaben. Am 8. September 1934 wurde durch den seligen Prälaten Lichtenberg der erste Priestersamstag in Berlin, St. Hedwig, abgehalten. Papst Pius XI. nahm die Sache mit großem Wohlwollen auf. Er gab im Jahre 1936 der ganzen Kirche die Ewig-Hohepriester-Messe und genehmigte sie für den Priestertag (Priesterdonnerstag oder Priestersamstag). Damit war auch der Priestertag liturgisch für die Kirche eingeführt. Es mag die Tat des Papstes Pius XI. wohl der Höhepunkt im Leben des Pater Paschalis gewesen sein. Fortan wurde die Sorge um und für die geistlichen Berufe sein zentrales Anliegen, das ihm keine Ruhe mehr ließ.
Herausgeber des „Wegbereiters“
Unermüdlich schaffte Pater Paschalis von München aus für dieses Apostolat. In vielen Exerzitien hat er sich besonders um die Priester- und Ordensleute verdient gemacht. Zuletzt an das Krankenbett gefesselt, gab er die Vierteljahresschrift „Priestersamstag“ heraus (später in „Wegbereiter“ umbenannt) und krönte das Werk durch das Kindergebets-Apostolat um geistliche Berufe. Er starb Weihnachten 1957 und wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am Fest der Unschuldigen Kinder 1957 im Familiengrab der Salvatorianer auf dem Waldfriedhof in München beigesetzt.
Er hat sich wohl selbst charakterisiert, wenn er schreibt: „Es gibt heute viele ganz eifrige Seelen, denen es in ihrem Streben ehrlich ernst ist, dem Heiland immer Freude zu bereiten und die dem Heiland nach Kräften helfen wollen, seine arme Welt zu retten. Es handelt sich hier also um mehr als gewöhnlichen Eifer, dem alles so klein und wenig vorkommt, was geschieht, im Vergleich zu dem, was geschehen müsste. Und doch sehen sie sich an der Grenze der inneren und äußeren Möglichkeiten. Sie können nicht mehr tun. Aber in ihnen brodelt es geradezu: Mehr, mehr für den Heiland und seine heilige Sache!“