An unsere Wallfahrtskirche in Maria Steinbach ist ein wichtiger jährlicher Termin eine Soldatenwallfahrt, die seit über 150 Jahren immer Ende September stattfindet. Vertreter von etwa 70 Soldatenvereinen aus Bayern und Baden-Württemberg, kommen zusammen. Im Vordergrund dieser Veranstaltung stehen die Gemeinschaftspflege und das Gedenken an verstorbene Mitglieder der teilnehmenden Vereine. Besonders in diesem Jahr wurde aber auch deutlich, welch große Bedeutung das Gebet um Frieden bei uns und in der Welt hatte.
Ein paar Tage nach der Soldatenwallfahrt traf ich in unserer Kirche ganz beiläufig ein schottisches Ehepaar und kam mit ihnen ins Gespräch. Im Rahmen ihres Urlaubs hatten sie zufällig unsere Soldatenwallfahrt erlebt.
Im Gespräch stellte sich heraus, dass alle Väter von uns dreien im Zweiten Weltkrieg an denselben Kämpfen um das Kloster Montecassino in Mittelitalien beteiligt waren. Der Vater des Mannes in einer schottischen Einheit, der Vater der Frau in einer polnischen Gruppe und mein Vater bei den deutschen Gebirgsjägern.
Es hat uns berührt: Unsere Väter sind sich als Feinde gegenübergestanden, hatten Angst voreinander, haben sich nach dem Leben getrachtet und womöglich aufeinander geschossen. Wir hatten das Glück und die Gnade über Jahrzehnte in einem Europa zu leben, das immer enger zusammenwuchs und in dem Krieg gar nicht mehr vorstellbar schien.
In unserer Kirche sprachen wir über unsere gemeinsame Sehnsucht nach Frieden und das Erschrecken über neue kriegerische Auseinandersetzungen in Europa.
Wir waren uns einig, nie aufzuhören, uns für Frieden und Versöhnung einzusetzen und wir versicherten uns, um diesen Frieden zu beten.
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