Monstranz meint einfach: Schaugefäß. Vieles wird heute zur Schau gestellt, was nicht der Rede wert ist. Wenn aber etwas ausgestellt werden soll, dann soll im Idealfall der Rahmen zum gezeigten Objekt passen. In Material, Farbe, Design. Natürlich geht es nicht um den Rahmen, er ist nur Mittel zum Zweck. An Fronleichnam zeigen wir in einer Monstranz alles andere als eine Reliquie. Mit dem kleinen Stück Brot, das wir an Fronleichnam in der Monstranz herzeigen und durch die Gemeinde tragen, erzählen wir, dass Gott sich für uns kostbar gemacht hat. Wie kostbar, das lässt sich mit dem Bonmot zur Grafik nicht besser zeigen als durch eine glaubende Gemeinde.
Fronleichnam wird an einem Donnerstag gefeiert. Das gibt zu denken. Es sind genau neun Wochen nach Gründonnerstag. Wird hier die Einsetzung des Abendmahles eher introvertiert gefeiert, so darf an Fronleichnam eher die Außenwirkung dessen begangen werden, der sich für uns klein gemacht hat: Gott ist uns gegeben, damit wir uns von ihm ergreifen lassen.