Viele Jahre lang war der 1. Mai der Tag, an dem die Salvatorianer ihr Ordensgelübde (Profess) abgelegt haben. Deshalb ist der 1. Mai regelmäßig ein Jubiläumstag. So war es auch in diesem Jahr.

Bereits das 70. Professjubiläum konnte Pater Stephan Horn begehen. Als er 1955 seine ersten Gelübde ablegte, war es noch die Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Pater Stephan hat sich sein ganzes Ordensleben lang der Theologie gewidmet. Sein Lebensweg brachte ihn mit dem Konzilsberater Prof. Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI. zusammen, dessen letzter Assistent Pater Stephan in Regenburg gewesen ist.

Schwerpunkte der theologischen Arbeit des Jubilars waren die Theologie von Joseph Ratzinger und die Erforschung der Spiritualität der Ordensgemeinschaft. Lange Jahre leitete Pater Stephan den Schülerkreis Joseph Ratzinger. Zuletzt war Pater Stephan an der Gründung eines Studienhauses beteiligt, die sich für die Verbindung von östlicher und westlicher Theologie stark macht: „St. Ephräm Wissenschaftliches Zentrum für Orient- und Okzident-Studien“ in Baden bei Wien. Dort hat der Jubilar auch gefeiert.

Drei Mitbrüder haben ihre 60jährige Zugehörigkeit zur Ordensgemeinschaft gefeiert. Im Jahr 1965 – also während des Konzils – haben sie ihre ersten Gelübde gemeinsam im Studienhaus der Salvatorianer in Passau abgelegt.

Pater Leonhard Berchtold hat den Tag mit den Mitbrüdern der Gemeinschaft in München begangen. Pater Leonhard war während seines Ordenslebens oft mit Leitungsaufgaben betraut gewesen: als Verantwortlicher für die Theologiestudenten in Passau, als Superior in verschiedenen Niederlassungen, als Provinzial der Süddeutschen und später Deutschen Provinz. Im Herzen war er aber immer Seelsorger und hat seine Aufgaben auch so ausgeübt. Seit einigen Jahren betreut er in München ein Alten- und Pflegeheim und ist auch sonst als Seelsorger sehr gefragt.

In Steinfeld hat Pater Hermann Preußner das Jubiläum im Kreis der Mitbrüder, der Familie und einiger Freunde gefeiert. Pater Hermann hat sich Zeit seines Lebens immer auf der Höhe der aktuellen Theologie gehalten. Das begann schon im Studium in Passau und setzt sich bis heute fort. Über Jahrzehnte war Pater Hermann Lehrer: in Neuss und in Steinfeld. Dort am ordenseigenen Gymnasium war er später auch Schulleiter. Nach seinem Ausscheiden aus der Schule und einer Zeit als Superior in Steinfeld, ging Pater Hermann für zehn Jahre auf die Philippinen, um bei der Ausbildung junger Salvatorianer zu helfen. Auch auf den Philippinen konnte er sein immenses theologisches Wissen und seine lange pädagogische Erfahrung zum Wohl der Mitbrüder einsetzen.

Im Kreis der Mitbrüder hat Pater Bernhard Rehm in Bad Wurzach an das Ordensjubiläum gedacht. Pater Bernhard war viele Jahre Seelsorger in einer ehemals salvatorianischen Gemeinde in Stuttgart. Er wechselte dann nach Passau, wo er die Aufgabe des Missionsdirektors der Ordensprovinz übernahm. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war, Kontakt zu den Menschen zu halten, die die Missionsarbeit der Gemeinschaft unterstützen, und Spenden für diese Arbeit zu sammeln. Rasch machte Pater Bernhard sich die Anliegen der so genannten jungen Kirche in Afrika, Asien und Lateinamerika zu eigen. Er konnte damit glaubhaft für diese Anliegen eintreten.

Alle vier Jubilare erfreuen sich einer „ordentlichen“ Gesundheit und konnten diesen besonderen Tag mit Freude genießen.

Stephan Horn
(Bild: Sr. Klara-Maria Breher)

Leonhard Berchtold
(Bild: P. Friedrich Emde)

v.l.: P. Paul Cyrys, P. Hermann Preußner, P. Georg Herr
(Bild: P. Wieslaw Kaczor)

Konrad Werder (li) und P. Bernhard Rehm
(Bild: P. Georg Fichtl)