Ein Ostergruß von Provinzial P. Dr. Friedrich Emde

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ – vermutlich ist Ihnen dieser Satz des jüdischen Philosophen Martin Buber schon einmal begegnet. Als Motiv für das diesjährige Ostern habe ich ein Begegnungsbild gewählt. Es stammt von dem Salvatorianer Pater Egino Manall, dessen umfangreicher künstlerischer Nachlass in den letzten Jahren geordnet wurde. In diesem Nachlass finden sich viele biblische Motive, so auch dieses Bild von Jesus und den Emmausjüngern. Nach der Katastrophe des Karfreitags bekommen sie durch die Begegnung mit Jesus neuen Mut und können wieder ins Leben aufbrechen.

Die Jünger erkennen Jesus am Brechen des Brotes. Es ist eine der Ur-Szenen des christlichen Gottesdienstes: Was Jesus im Abendmahlssaal über Brot und Wein gesagt hat, das vollzieht er hier mit den beiden Jüngern in Emmaus. Seit damals haben Christinnen und Christen nicht aufgehört, in der Feier des Brotbrechens dem Herrn zu begegnen und Gemeinschaft zu bilden.

„Kult. Warum die Zukunft des Christentums uns alle betrifft.“ Das ist der Titel des neuen Buches von Kardinal Reinhard Marx. Er ist davon überzeugt, dass mit der Feier des christlichen Gottesdienstes auch in unserer Zeit der Himmel offen bleibt. Ja, dass die schiere Tatsache dieser Feier ein Zeichen des offenen Himmels für eine Gesellschaft ist, die religiös „unmusikalischer“ wird. Christliche Gemeinde feiert den Gottesdienst nicht nur für sich, sondern stellvertretend auch für andere. Gerade an Ostern!

Im Namen der Deutschen Provinz der Salvatorianer wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest. Ich wünsche Ihnen die Erfahrung und Gewissheit des offenen Himmels – und frohmachende Begegnungen in- und außerhalb der Gottesdienstes