Vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 fand erstmals nach der Corona-Pandemie wieder ein europäisches Treffen der salvatorianischen Laiengemeinschaft statt. Eingeladen von der deutschen Gemeinschaft Salvatorianischer Laien kamen rund 45 Teilnehmer:innen aus allen drei Zweigen der salvatorianischen Familie – Laien und Ordensleute – für drei Tage nach Leutkirch bei Bad Wurzach, um sich intensiv auszutauschen.
Thema der Tagung: Gemeinsam unterwegs mit Jesus Christus
Unter dem Leitthema „Gemeinsam unterwegs mit Jesus Christus“ widmete sich die ökumenische Tagung besonders der Ökumene mit der Orthodoxie. Inhaltlich gestaltet wurde das Treffen von Prof. Pater Dr. Ephräm Givi und Prof‘. Dr. Michaela Hastetter. Gemeinsam mit vier Student:innen reisten sie vom St. Ephräm – Wissenschaftliches Zentrum für Orient & Okzident-Studien (STEP) aus Baden bei Wien an. Im STEP leben und studieren katholische und orthodoxe Theolog:innen gemeinsam – ideale Voraussetzungen, um die Teilnehmenden für die ökumenische Verständigung zu sensibilisieren.
Theologische Impulse und gelebte Ökumene
In ihren Vorträgen, Gesprächen mit den jungen Theolog:innen und einer von diesen gestalteten orthodoxen Vesper wurde Ökumene erlebbar – ebenso wie die Herausforderungen, an denen diese noch wachsen kann. Die Beiträge regten an zu weiterem Dialog zwischen West- und Ostkirche.
Leutkirch als historischer Ort konfessioneller Spaltung
Die Stadt Leutkirch, seit der Reformation konfessionell gespalten, bot einen passenden Rahmen: Eine Stadtführung machte die Spuren dieser Geschichte im Stadtbild und bei den Menschen sichtbar. Pfarrerin Silke Kuczera von der evangelischen Kirche Bad Wurzach griff in ihrem Impuls die getrennten westlichen Kirchen auf und öffnete mit der Gruppe den Dialog über die Schätze des evangelischen Glaubens. Auch hier wurde deutlich, wie sehr die Trennung bei Eucharistie und Abendmahl noch immer schmerzt.
Geistliche Gemeinschaft und gegenseitige Stärkung
Neben den inhaltlichen Impulsen waren Gottesdienste, Gebet, Gespräche und gemeinsames Feiern prägende Elemente des Treffens. Sie machten deutlich, wie wichtig und stärkend solche christlichen Begegnungen auf dem gemeinsamen Weg als Christin und Christ sind. Ein Wermutstropfen blieb: Teilnehmende aus dem Kongo konnten aufgrund von Visumproblemen nicht anreisen, ebenso blieben Mitglieder aus Nazareth wegen der aktuellen politischen Lage fern.
Am Ende der Tagung stand ein herzlich ausgesprochener Dank an das Vorbereitungsteam, das mit großer Hingabe und Organisationstalent diese besondere Begegnung möglich gemacht hat.
Eindrücke vom Treffen
Fotos: Hubert Willburger
Hintergrund „Salvatorianische Laiengemeinschaft“
Die salvatorianische Laiengemeinschaft gehört als dritter Zweig zur salvatorianischen Familie. Der Ordensgründer, der selige Franziskus Jordan, wollte schon im 19. Jahrhundert über die Ordensgemeinschaften der Salvatorianer und Salvatorianerinnen hinaus so genannte Laien mit in seine Bewegung einbeziehen. Seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts war es dann so weit: Es fanden sich Gruppen von engagierten Laien zusammen, die im Geist des seligen Franziskus Jordan und seiner Ordensgemeinschaften die Idee der Universalität in ihren Alltag und in ihr Leben übertrugen, weiterentwickelten und sich gegenseitig stärkten. Heute gibt es auf allen Kontinenten solche Gemeinschaften.
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