65 Jahre Priester: Feier für Pater Dr. Stephan Horn
Pater Stephan Horn wurde am 29. Juni 1960 im Hohen Dom zu Passau zum Priester geweiht. Dieses Ereignis feierte er jetzt am Samstag, 28. Juni. Es wurde ein großes Fest mit vielen und z.T. besonderen Gästen.
Höhepunkt: Festgottesdienst auf dem Gottesberg
Der Höhepunkt stand am Anfang des Tages, der Festgottesdienst auf dem Gottesberg. Eine ganze Reihe von Mitbrüdern begleitete den Jubilar an diesem Tag; außerdem nahmen vier orthodoxe Geistliche am Gottesdienst teil. In die Wallfahrtskirche waren Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter von Pater Stephan gekommen, Freunde, Angehörige und Mitglieder der Salvatorianischen Familie. Mit sehr persönlichen Worten würdigte Dr. Martin Trimpe, ein langjähriger Freund des Jubilars, dessen Wirken als Priester und Salvatorianer. Den festlichen Gottesdienst gestalteten Robert Häusle an der Orgel und Dr. Michaela Hastetter mit der Flöte.
Feier im Kurhaus Bad Wurzach: Worte und Anekdoten
Am Nachmittag entfaltete sich das Fest im Kurhaus, Bad Wurzach. Nur einige Elemente seien genannt. Pater Konrad Werder, Superior der Bad Wurzacher Salvatorianer, sprach in seiner Begrüßung vom bescheidenen Mitbruder, der gerne einen Schalk im Nacken hat, aber sonst im Alltag des Kommunitätslebens nie ein Aufhebens macht. Andererseits ist er es, der in der Welt unterwegs ist. Im Laufe seines Lebens war er oft auf Vortragsreisen vor allem bei den Missionsstationen seines Ordens der Salvatorianer. Heute pendelt er zwischen Baden bei Wien und Bad Wurzach. Und nicht zu vergessen: Rom.
Ein Leben für Theologie und Wissenschaft
Der Provinzial der Deutschen Provinz der Salvatorianer, Pater Friedrich Emde, gab Einblick in den Lebenslauf von Pater Stephan. Nach einer Zeit im Salvatorkolleg als Erzieher und Religionslehrer wurde er vom Orden gebeten, die wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Dieser Weg führte ihn als Assistent zu Professor Josef Ratzinger, Regensburg. Diese Verbindung blieb das ganze Leben erhalten. Als Professor lehrte Pater Stephan an den Universitäten Augsburg und Passau. Besonders würdigte Pater Friedrich die Verdienste des Jubilars für die Seligsprechung des Gründers der Salvatorianer, Pater Franziskus Jordan.
Schülerkreis Josef Ratzinger/Benedikt XVI.
Dr. Zöhrer aus Freiburg schilderte die Entwicklung des Schülerkreises Josef Ratzinger / Benedikt XVI., dessen Sprecher Pater Stephan lange Jahre gewesen ist. Papst Benedikt habe einmal gesagt, er habe Pater Stephan gebeten, den Schülerkreis zu gründen, nicht weil er besonders fromm sei, sondern weil er die Menschen zusammenführen könne. Der Schülerkreis war ein lebendiges Netzwerk mit jährlichen Treffen in Rom, an denen Josef Ratzinger auch als Papst teilgenommen hat.
Orthodox-katholisches Projekt in Baden bei Wien
Aus Baden bei Wien feierten Professorin Dr. Michela Hastetter und der orthodoxe Professor und Mönch Pater Dr. Ephräm Lomidze mit. Er wurde begleitet von seinem orthodoxen Bischof Dositheos aus Brüssel, Bischof des Georgisch-orthodoxen Patriarchats von Belgien und den Niederlanden. Bischof Dositheos betonte in seiner Ansprache, er habe durch Pater Stephan die Liebe zu den katholischen Christen entdeckt.
Ökumene als Herzensprojekt: Einheit von Ost und West
Über Pater Ephräm und Prof. Dr. Hastetter leiten ein orthodox-katholisches Projekt in Baden bei Wien: Das Wissenschaftliche Zentrum für Orient&Okziden-Studien St. Ephräm. Hier leben und studieren orthodoxe und katholische Studentinnen und Studenten gemeinsam. Ökumene von Jugend auf. Pater Stephan ist seit den Anfängen vor 10 Jahren dabei und es ist längst zu seinem Herzensprojekt geworden. Hier nimmt eine Kirchenvision von Pater Stephan Gestalt an: Einheit zwischen orthodoxer und katholischer Kirche, Verständigung zwischen Ost und West.
Kirchenvision: Synodalität und Unfehlbarkeit
Eine andere Kirchenvision klang in den Dankesworten von Pater Stephan an, bei denen auch der Professor aufblitzte. Bei seiner Beschäftigung mit Papst Leo dem Großen aus dem 5. Jahrhundert habe er gelernt, dass die Vorstellung von der Unfehlbarkeit des Papstes, die im 19. Jahrhundert so betont wurde, mit Recht um synodale Elemente erweitert werden könnte. Man spürte, da war der 90-jährige Pater Stephan in seinem Element.
Abschluss eines festlichen Tages
Damit schloss sich der Kreis des Festtags mit all den geistlichen, geistreichen und auch unterhaltsamen Beiträgen mit der Freude über den lebendigen und präsenten Jubilar.
Pater Konrad Werder SDS
Fotos: Pater Josef Mayer
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