Auf den Soldatenfriedhöfen sind die Kreuze ein Symbol für den Tod unzähliger Soldaten. Gleichzeitig mahnen sie zum Frieden. Das gleiche sollen die 170 Holzkreuze bewirken, die in der Basilika des Klosters Steinfeld einen beeindruckenden Anblick boten. Von Johannes Mager
Auf den Soldatenfriedhöfen sind die Kreuze ein Symbol für den Tod unzähliger Soldaten. Gleichzeitig mahnen sie zum Frieden. Das gleiche sollen die 170 Holzkreuze bewirken, die in der Basilika des Klosters Steinfeld einen beeindruckenden Anblick boten.
Hintergrund ist die Aktion „EuropaKreuze“, die vom Düsseldorfer Künstler Bernd Schwarzer begleitet und von Guy Féaux de la Croix, der derzeit in Holzmülheim lebt und vor seinem Ruhestand als Leiter des Referats für Kultur- und Medienprojekte des Auswärtigen Amtes tätig war, initiiert wurde.
100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs sollen die Kreuze Mahnung und Erinnerung wachhalten. Die Herstellung der Kreuze oblag der Schreinerei des Hermann-Josef-Hauses in Urft. Die weiß lackierten Kreuze wurden anschließend von Neunt- und Zehntklässlern des Hermann-Josef-Kollegs Steinfeld künstlerisch gestaltet. Beim Gottesdienst in der Basilika wurden sie nicht nur erstmals der Öffentlichkeit gezeigt, sondern auch gesegnet. So unterschiedlich die Gestaltung der Kreuze ist, so stark sind die an ihnen verwendeten Symbole und Botschaften. Totenköpfe, Stacheldraht, Blumen, die Farben der deutschen Flagge, Friedenstauben und die Sterne der europäischen Flagge zeugen davon, wie intensiv sich die Schüler mit dem Thema auseinandergesetzt hatten.
Salvatorianer-Superior Pater Peter Daubner erinnerte in der Predigt an seinen ehemaligen Steinfelder Geschichtslehrer. Der Pädagoge hatte seinen Schülern von zahlreichen aufeinander folgenden Kriegen erzählt und erklärt, dass der Mensch nichts aus der Geschichte zu lernen scheine. „Da haben wir unsere Geschichtsbücher zugeklappt, weil wir dachten, es gibt in diesem Schuljahr nichts mehr zu lernen“, so Daubner: „Er aber sagte: Schlagt die Bücher wieder auf. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.“
Bevor die Gottesdienstbesucher die Kreuze in die Kirche trugen, waren diese auf dem Soldatenfriedhof für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs aufgestellt worden. Dort richteten neben Schulleiter Heinrich Latz auch der Kaller Bürgermeister Herbert Radermacher und Renate Hendricks, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, das Wort an die Versammelten. Nach der Messe wurden die Holzkreuze in einer Prozession zum Soldatenfriedhof für die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs gebracht. Dort beglückwünschte Dr. Eckart Cuntz, deutscher Botschafter in Belgien, das Steinfelder Kollegium zu der Aktion und zur regen Anteilnahme der Bevölkerung. „Wir müssen immer daran denken, was wir in Europa bereits erreicht haben“, mahnte er. Guy Féaux de la Croix lobte das Hermann-Josef-Kollegium: „Ich wäre am liebsten noch einmal klein und würde hier zur Schule gehen. Sie ist eine Schule der Inspiration.“
Quelle:
Johannes Mager in Kölnische Rundschau online vom 07.04.2014
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