Warum eigentlich Wallfahren?

Ich habe mich gefragt, für was eine Wallfahrt überhaupt gut sein soll. Da ist mir eine kleine Geschichte eingefallen: Ein weiser Mann wurde einmal gefragt, wohin er gehe. Darauf antwortete er: „Immer nach Hause.“ Ich glaube das trifft es ganz gut. Eine Wallfahrt dient für mich dazu, sich dessen noch einmal bewusst zu werden. Wohin gehen wir eigentlich? „Immer nach Hause“.

Am Pfingstmontag, 10. Juni 2019 machte ich zusammen mit einer kleinen Gruppe aus München eine Fahrradwallfahrt von München nach Andechs. Morgens starteten wir mit unseren Fahrrädern vom Pasinger Marienplatz und radelten die 35 km auf den heiligen Berg in Andechs. In Andechs angekommen, war nur noch so viel Kraft vorhanden, um auf halber Höhe sich in dem Biergarten zu stärken, um auch noch den letzten Anstieg zu meistern. Es war ein wunderschöner Tag…! Auf dem Heimweg nahmen wir noch ein Bad im Pilsensee, bevor eine schwarze Wolkenwand uns von Westen her heimsuchte. Schnell brachen wir auf, um der Finsternis noch zu entkommen, doch irgendwann hatte sie uns eingeholt. Glücklicherweise konnten wir bei einer Scheune unterstehen und dem Naturspektakel zuschauen. Tischtennisgroße Hagelkugeln flogen aus allen Himmelsrichtungen. Aber am Ende kamen wir unversehrt wieder in München an. So eine Wallfahrt kann ganz schön aufregend sein!

Autor: Frater Philipp Sauter