Pater Hubert Kranz berichtet – 15.000 Opfer der Brandkatastrophe müssen versorgt werden

Manila, 13.02.2017 Auch eine Woche nach dem verheerenden Großbrand in der philippinischen Hauptstadt Manila sind Regierung, Hilfsorganisationen und kirchliche Einrichtungen im Noteinsatz – darunter auch „Puso Sa Puso“, ein Hilfswerk des Salvatorianerordens. Gemeinsam versorgen sie die 15.000 Brandopfer mit Medikamenten, Nahrung und Hilfsgütern für den Wiederaufbau. Der Salvatorianerpater Hubert Kranz berichtet über die ersten Tage nach der Katastrophe.

Das Feuer war am Abend des 7. Februar in einem Armenviertel Manilas in der Nähe des Hafens ausgebrochen. Erst nach 10 Stunden konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Dabei kam ein Feuerwehrmann ums Leben. Bei dem Brand wurden über 1000 Hütten zerstört, nach offiziellen Angaben verloren 2.500 Familien ihr Zuhause. „Da die Hütten Seite an Seite stehen und aus leicht brennbarem Material bestehen, lassen sich solche Feuer praktisch nicht kontrollieren“, so Pater Hubert Kranz. Dass nach Medienberichten eine umgeworfene Kerze den Brand verursacht haben soll, verwundert ihn daher nicht.

Der Morgen nach dem Brand ist ihm noch lebhaft in Erinnerung: „Wir haben sofort eine Autoladung voll Essen gepackt“ erzählt er, „und uns mit einem Kofferraum voll Reis, Öl, Zucker, Nudeln auf den Weg gemacht.“ Auch Patres, Schwestern, Lehrer und Sozialarbeiter von Puso Sa Puso seien gleich zum betroffenen Gelände aufgebrochen, um vermisste Personen zu suchen und erste Hilfe zu leisten. Erschwert wurde die Suche in den ersten Stunden durch Rauch und umherliegende Trümmer.

Bei diesem ersten Besuch trifft der Pater nur wenige Familien, die in den Ruinen geblieben sind und zu denen er einen engen Kontakt hat. Es sind Menschen, die er von der Pfarrseelsorge kennt oder Familien der Schüler, die in einem salvatorianischen Bildungsprogramm ihren Schulabschluss machen. Unter ihnen auch die 21 Jahre alte Maria*. Die junge Frau steht mit ihrem Ehemann buchstäblich in den Trümmern ihrer Existenz, als er sie antrifft. Gerade erst hat sie ihren Kiosk eröffnet, sogar einen Kühlschrank für Getränke gekauft, sagt sie. Ihr Mann hatte ein Motorradtaxi. „Davon wird man nicht reich, erzählt Pater Hubert, aber man kann davon leben. Jetzt haben Sie nichts mehr.“

Nur wenige sind wie Maria (Name geändert) in den Brandruinen geblieben, der Großteil der 15.000 Opfer wurde in den ersten Stunden evakuiert und in Sporthallen und öffentlichen Gebäuden untergebracht. Dort werden sie derzeit mit dem Nötigsten versorgt. Auch Puso Sa Puso kümmert sich um betroffene Familien und Kinder. „Wir arbeiten nicht nach dem Gießkannenprinzip. Die Familien erhalten kein Bargeld, sondern Coupons für Läden und Baumärkte. Die Sozialarbeiter von Puso führen Buch und halten Kontakt zu anderen Hilfsorganisationen.“ erzählt der Salvatorianerpater.

Die Aufräumarbeiten sind derzeit in vollem Gang. Lange Menschenschlangen stehen an, um sich mit Hilfsgütern zu versorgen. Das ganze Viertel besteht nur noch aus Schutt und Asche. Es türmen sich Berge von Brandschutt auf der Straße, der Verkehr ist lahmgelegt, berichtet der Salvatorianer. Vor allem die Hygiene-Situation bereitet dem Pater Sorgen. Die Wasserleitungen im Slum sind durch den Brand geborsten. Gemeinsam mit Asche, Trümmern und Löschwasser hat sich alles zu einer gefährlichen Schuttmasse vermischt. Im Moment können wir jede Hilfe und jeden Euro gebrauchen, vor allem für Medikamente, Decken, Matten, schreibt Pater Hubert, aber auch für Baumaterial. Denn viele der Männer sind mittlerweile zurückgekehrt, um wiederaufzubauen, was ihnen die Flammen geraubt haben. Aber es wird noch viele Wochen dauern, bis sich Manila von der Katastrophe erholen wird.

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